Bye Bye Kiteparadies Fuerteventura, Hallo Lanzarote
Fuerteventura - Für uns vor allem ein perfektes Kiteziel. Die ersten Tage begannen mit einer Flaute. Wir waren damit eigentlich ganz zufrieden, denn so konnten noch unsere Wehwehchen vom Mountainbikerennen weiter verheilen. Wir verbanden dies mit einem kleinen Roadtrip auf der Insel, der uns zunächst in den Norden führte. Wenn man von Puerto del Rosario aus nach Norden fährt, bestimmt eine karge Landschaft die Umgebung. Doch plötzlich weicht der grau-schwarze, teilweise rötliche Kies einer riesigen Dünenlandschaft. Gerade der kontrastreiche Rand aus weißem Sand zum dunklen Stein sieht echt spektakulär aus. Vor Corralejo liegt außerdem der Flag Beach, ein Wave-Kitespot, den wir aber nicht ausprobiert haben. Die Stadt selbst ist eine Surfer- und Touristenhochburg, daher blieben wir nicht lange und nahmen die Straße in Richtung El Cotillo. Das Agaven-Feld, lag auf dieser Strecke.
Nördlich von El Cotillo gibt es viel Platz, um sich irgendwo hinzustellen. Allerdings nutzen das dann auch einige Camper. Wir verbrachten die Nacht mit Meeresrauschen eher ein wenig abseits an der Küste.
Der Süden wurde natürlich auch von uns besucht. Gemütlich rollte das Ungefährt über eine eher leere Autobahn, bis wir in Morro Jable ankamen. Leider ebenfalls sehr touristisch, doch wo sich eine volle Bar an die nächste reiht, schien jetzt das meiste verlassen und verrammelt zu sein. Die Stadt interessierte uns nicht richtig, deswegen kauften wir nur kurz etwas ein und fuhren dann noch weiter nach Süden. Die asphaltierte Straße wurde zu einer Schotterstraße und schließlich parkten wir auf einer Sand- und Kiesfläche nahe des Strandes. Die Gezeiten konnten wir sehr gut wahrnehmen, je nach dem, wie viele Steinstrukturen noch aus dem Wasser ragten. Von dort aus nahmen wir einmal die Schotterstraße nach Westen rüber, denn dort liegt ein kilometerlanger Sandstrand. Die Straße wurde gepflegt: mit Wasser nass gemacht und dann mit der Walze geplättet. Allerdings führte das dazu, dass das Ungefährt von oben bis unten voller Schlamm war. Der Hochdruckreiniger in der Tankstelle war dann sehr willkommen :D. Am Strand war nicht sehr viel los, da der Wellengang doch recht hoch war. Einige Menschen badeten zwar, wir machten aber nur einen Spaziergang am Strand.
Fuerteventura ist im Allgemeinen eine sehr karge Insel. An einigen Stellen ein überdimensionaler Sandhaufen, an anderen kleine Berge. Bäume oder Wiesen sucht man vergebens. Immerhin ein paar Bewohner haben wir noch einfangen können.
Langweilig wird es im Ungefährt übrigens selten, bei gar keiner Lust auf irgendeine Aktivität kann man einfach dem Auto etwas Aufmerksamkeit schenken und übergangsweise den Fensterheber reparieren, die von Jonas oder Fabian zerstörten Strommesssensoren austauschen oder mal wieder einem Wasserleck auf die Schliche kommen. Unser Boiler scheint leider auch schon defekt zu sein, sodass wir ihn in Deutschland erstmal einschicken müssen.
Kiten waren wir in Sotavento, genauer gesagt in Risco del Paso. Hier gibt es einen großen Strand Parkplatz, auf dem auch nachts stehen kein Problem ist. Kommt man die Autobahn von Norden herunter gibt es keine direkte Abfahrt. Anstatt einen Umweg von 11 Kilometern machen zu müssen, kann man die nächste kleine Ausfahrt nehmen und ein Stücken Feldweg/Radweg zurück fahren :)
Nach dem Kitesurfen sind wir manchmal auf dem Parkplatz geblieben (was uns eine Nacht gekostet hat, weil man bei sirrenden Mücken einfach nicht gut schläft) oder sind den Weg nach Costa Calma gefahren, wo wir am Rande der Stadt neben einem riesigen, leeren Hotelkomplex übernachten konnten. Gerade bei dem Kitespot Risco del Paso lernten wir auch ein paar Leute kennen und bekamen einen kleinen Einblick in die Kitercommunity.
Es gibt dort eine Kite- und Windsurfschule. Da der hier vorherrschende Nordwind ablandig ist, sollte man sich vorher überlegen ein Rescue Paket zu buchen. Am Stand entsteht bei Hochwasser eine 4km lange Lagune mit einer Tiefe von bis zu 2 Metern an einigen wenigen Stellen. Im Meer treffen die Wellen schräg auf die Küste, sodass sie gut zum Springen genutzt werden können. Der Kiter hat also meistens die Auswahl zwischen einer glatten Lagune oder dem Meer mit ein paar schönen Wellen.
Laut Statistiken hat Fuerteventura im Sommer eine fast 100%ige Wind Garantie. So konnten wir 15! Tage am Stück auf Wasser gehen. Tag 4-6 waren zumindest für Jonas besonders hart. Nach den 2 Wochen gewöhnt sich der Körper dann aber doch ganz gut an die sportliche Belastung und einer 3 Stunden Session steht nichts mehr im Wege. Hier eine kleine Zusammenfassung von Jonas Kitesessions:
Nach dem kiten gönnten wir uns ab und an einen Barraquito: Ein alkoholisches Kaffeegetränk, das auf dem deutschen Markt bestimmt auch gute Chancen hätte. Es besteht aus einem Kaffee, Likör 43, Kondensmilch, Milchschaum, einem kleinen Stück Zitronenschale und meist auch einer Prise Zimt. Auf dem Weg in die uns empfohlene Beachbar, konnten wir eine Pyramide aus Bierflaschen bewundern und Sportkatamaranfahrern beim kentern zusehen. Auch die Tour ins Hinterland von Fuerteventura hat sich gelohnt. Dort kamen wir, ebenfalls aufgrund eines Hinweises, in die einzige Granitfelsschlucht der Insel, die von einer alten Staumauer begrenzt wird.
Nachdem wir euch einige Posts und viele Bilder vom Mountainbiken präsentierten, haben wir uns beim Kiten auch endlich aufgerafft einige Bilder zu machen. Gar nicht so einfach wenn man für gewöhnlich immer gleichzeitig auf dem Wasser ist.